6.6.05

Besichtigungstour...

war heute angesagt. Jetzt sollten sie dran glauben, die üblichen Touriattraktionen. Hassan der äusserst sympathische Fahrer von Sigrid holte uns morgens um 9h ab. Mit einer geschmeidigen S-Klasse machten wir uns auf den Weg nach Putrajaya dem Retortenregierungsviertel. Schön solltes es sein, aber es war überwältigend. Fetteste Monumentalbauten wohin das Auge reichte. Es erinnerte mich anfangs intuitiv an die Idiologien von Herrn Speer, doch dies war modern, progressiv.
Ich werde es vermeiden Euch mit den üblichen Touridetails zu langweilen; schaut Euch einfach die Bilder an. Nette Anektdote am Rande, als wir die Staatsmoschee betraten sind wir straight auf den Vorplatz marschiert und haben nette Fotos gemacht, als plötzlich laut rufend: " SIR,SIR, SIR..." und wild gestikulierend ein Mitarbeiter auf mich zugestürmt kam und meine kurzen Hosen beanstandete. Wir hatten extra alle Regeln auf dem, vor dem Eingang angebrachten, Tableau studiert, doch da stand nichts von wegen "Shorts nicht gern gesehen". Also wurde ich genötigt einen nicht gerade kleidsamen rosafarbenen Umhang anzuziehen. Zum gehobenen Spass für den umstehenden Hassan und den unbelievable Terraman. Als Miss Piggy verkleidet machte ich mich also auf das nationale Heiligtum zu besichtigen. Da dies aber so eindrucksvoll war habe ich es geflissentlich übersehen, das ich als Schwuchtel durch die ehrfurchtsvollen Gemäuer dieser Moschee schritt. Nach langem Überreden habe ich mich dazu hinreissen lassen ein dokumentarisches Foto zu veröffentlichen. Seht selbst. Leider war der eigentliche Gebetsraum für Nicht-Muslime zum Ärger aller anwesenden weltweiter Touristen gesperrt, so daß uns der eigentliche Prunk des Gebetraumes mit seinen wahnsinnigen Teppichen verborgen blieb. Na ja, schade aber eindrucksvoll genug!!! Nach erfolgter Besichtigung trieb es uns aufgrund der sehr frühen Startzeit zu einem kleinen Snack und The T-Man und ich besorgten uns bei San Francisco Coffee ein lecker feilgebotenes Chicken Bagle- Dingens mit Mayo. Achtung Fehler! Denn bei weiterer Fahrt wurde mir so schlecht, dass ich sehr nah dran war, dem vor mir sitzenden T-Man eine leckere Portion nicht so richtig Verdautes mitten in den aufstehenden Kragen seines frisch gebügelten Hemdes und in die äusserst gepflegte S-Klasse von Sigrid zu kotzen. Doch ein harter Kampf und tiefste Meditation zur Selbstbeherrschung liessen schlimmeres verhindern. Wir schafften es zum Club Med Büro, wo ich dann ausgiebig die Toilette benutzte, was Linderung schaffte. Auf Nachfrage hatte der T-Man ähnliche Kämpfe auszustehen, was vermuten lässt, dass die Mayo wohl einen leichten Stich hatte. Na ja wir haben ja gewonnen und ich kann nur den Tip geben, meidet in Malaysia jede Form von Mayonnaise. Also zurück nach Putrajaya. Nach Besuch der Moschee und Essen eines Bagels, war Hassan so nett uns noch ein wenig umherzufahren. Wir entdeckten per Zufall etwas, das ich als Statesmen Ghetto bezeichnen wollte. In Reih und Glied standen hier, eins dem anderen gleichend, prachtvolle Häuser. Auf Nachfrage wurde uns bestätigt, dass hier die Leute des gehobenen Staatsdienstes in Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen würden. (s. Foto)

Also ab dafür und nach Club Med buchen, auf zu den Batu Caves am anderen Ende der Stadt. Montag Mittag ist ein ausgesprochen guter Termin, um die Caves zu besuchen, denn dann ist es mit zwei bis drei Reisebussen verhältnismässig leer. In brütender Hitze und mit grummelnden Mägen machten wir uns auf, diese unglaublich steile Treppe zu den Höhlen zu erklimmen. Ich sah Affen. Viele. Doch scheinbar satt, denn die unten warnenden Schilder: " Beware of the Monkeys" verhiessen nichts gutes. Wir kamen ohne Belästigungen von Affenseite aus völlig fertig oben an. Der Schweiss lief in Strömen, denn heute herrschte eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit mit lockeren 37°. Tja, irgendwie waren die Höhlen aufgrund ihrer Größe und ihrer Natur sehr beeindruckend, doch der Gestank der Affenfäkalien und die nicht gerade sehr schönen Betonausarbeitungen der hinduistischen Heiligtümer waren andersherum wenig einladend. Na ja, wir hatten frische, ne heisse Luft und etwas Bewegung. Danach lud uns Hassan zu sich nach Hause auf ein Kaffee ein, was schwierig auszuschlagen war. Aber eigentlich gefiel uns der Gedanke, trotzdem wir eigentlich total fertig waren. Der Besuch bei Hassan verschaffte mir eine neue Persoektive, nämlich wie eigentlich ein normaler Malaysier tatsächlich lebt. Zwischen all diesen Prunkbauten der Wirtschsaft und Industrie, zwischen all diesen noch größeren Shopping Malls leben die Malaysier in doch einfachen Verhältnissen. Aber wir haben seine Gastfreundschaft sehr genossen. Neue Perspektive - neues Bewusstsein.

So für die nächsten drei Tage sind wir an der Ostküste im Club Med und fröhnen dem Wassersport und anderer sehr entspannender Dinge. Bis dahin........