6.6.05

Chinatown ist gar nicht so chinesich....

...wie man es erwarten dürfte. Ich weiss, es ist drei Tage her seit dem letzten Posting und wir haben auch viel unternommen, und zwar soviel dass ich abends immer so platt war, dass ich völlig uncreativ auf diesen Bildschirm starrte.

Also Samstag machten wir uns gegen Nachmittag auf zum Nightmarket in Chinatown. Unser engagierter Fahrer Peter holte uns wie immer pünktlich ab und steuerte uns sicher durch das Verkehrsgwirr nach Chinatown. Und tatsächlich empfing uns zuerst etwas total chinesisches, nämlich das Stammhaus des Tan-Clan. Ein sehr ursprüngliches chinesisches Haus indem sich die Familienmitglieder der Familie Tan treffen. Sozusagen der große soziale Treffpunkt, der wohl auch recht großen Familie. Aufwendige Schnitzereien an der Aussenseite und ein prächtiger Buddha Altar im Inneren machten dieses Haus echt sehenswert. Man kann da einfach reingehen, was wir ehrlich gesagt ohne unseren Fahrer Peter wohl nicht gemacht hätten, denn es wirkte so von aussen recht privat. Aber es schien so, dass die Familie Tan es gewohnt war, dass einige Touristen mitten in die Familieneintracht stürzten. Man kann sagen es kümmerte sie eigentlich gar nicht. So hatten wir die Gelegenheit dieses tolle Haus zu besichtigen und wir waren Peter dankbar, dass er es uns gezeigt hat. Also auf zum Nightmarket. Fünf Minuten Fussweg brachten uns direkt ins Chaos. "Eng und voll" definierten sich hier völlig neu für uns. Zudem stank es an einigen Stellen so dermaßen nach Fisch, dass uns schlecht wurde, was aber die Chinesen scheinbar anzog wie die Sch.... die Fliegen. Die kleinen Fressbüdchen waren rappelvoll, während sich uns der Magen umdrehte beim Anblick der dargebotenen Leckereien. Neben vielen nicht ganz legal kopierten CD´s und DVD´s wird hier jede Menge Markenware angeboten. In der Hauptsache Schuhe, T-Shirts, Taschen, Uhren und Parfums zu absoluten Spotpreisen. Wir hatten den Verdacht, dass das alles hier sehr mafiamäßig organisiert ist. Eigentlich befindet sich nichts auf dem Stand ausser einiger Repräsentationsmodelle, während dann bei einer Kaufentscheidung per Funk ein Bote losgeschickt wird, der die Ware irgendwo aus´m Hinterzimmer holt, so dass sich eben von den Kopien so wenig wie möglich auf dem Stand befinden. Bei den DVD Verkäufern waren sogar lediglich nur die Cover am Stand, denn auch hier sind die Kopien eigentlich nicht erlaubt. Aber scheinbar wird es irgendwie geduldet und unsere Vermutung war, dass die Schergen hier auch privat einkaufen. Auch wir fanden hier die ein um andere Sache, die ausgesprochen neu und von guter Qualität war. Hinweis: Immer nach der Qualität fragen.

Gut, einmal diesen Trubel erleben war toll, aber eben auch ziemlich unerträglich und im Großen und Ganzen ein große Tourifalle. Und hot,hot,hot. Dort geht kein Luftzug. Wir waren triefnass und ziemlich glücklich, als wir dann den klimatisierten Centralmarket erreichten, der leider aber auch nicht viel mehr als ein paar Touri-Nepp-Büdchen zu bieten hatte. Das Gebäude war von aussen recht schön anzusehen und da heute der König Geburtstag hatte und die meisten nicht arbeiten mussten extrem belebt. Hier schien ein grosser Treffpunkt zu sein um sich zu zeigen, cool zu wirken und evtl. ein wenig anzubandeln. Nach einem kurzen Besuch des Centralmarkets liefen wir noch ein wenig durch Chinatown und mussten eben feststellen, dass Chinatown eigentlich ziemlich unchinesisch ist. Viele neue Gebäude, die das Viertel so aussehen lassen, wie jedes anderer Viertel in KL auch, ausser dass deutlich mehr chinesische Leuchtreklamen über den Geschäften prankten. Aber macht Euch selbst ein Bild.

Also soweit der Samstag, denn nach dieser Hitzeschlacht sind wir ziemlich zeitig und groggy in die Kiste gefallen.