14.6.05

Musik, Brände, Hemden und ein Tempel

Moin, moin liebe Leute. In den letzten zwei Tagen ist nicht so rasend viel passiert, ausser:

Der T-Man und ich haben endlich unseren ersten neuen gemeinsamen Song in KL fertiggestellt, der es immerhin schon unter die Top 25 der Acidplanet Charts geschafft hat. D.h. die TOP CHARTS SEITE aud Acidplanet.com - jetzt kann er nur noch Number One werden, denn so heisst dieser Song passenderweise.

Have a look here:

OUR NEW SONG

Das war alles vorgestern. Gestern begann unser Tag mit einer Katastrophe vor unserer Haustür, bzw. unserem Balkon. In 300m Luftlinie Entfernung ist ein Möbelhaus innerhalb von 40min komplett abgebrannt. So ein großes Feuer habe ich noch nie gesehen. Innerhalb von 10min hatte sich das Feuer so ausgebreitet, das der gesamte Möberlmarkt in sich zusammenfiel. Natürlich gab es dort reichlich brennbares Material, was zu einer extremen Flammenbildung führte und aus der sicheren Entfernung unseres Balkons sehr imposant und beeindruckend wirkte. Leider griff das Feuer dann auch auf angrenzende Familienhäuser über. Von der Ferne konnte man sehen, wie etliche Familien versuchten ihre Habseligkeiten und alles was ihnen lieb und teuer war zu retten. Nach 40min war alles niedergebrannt und die Feurwehr traf ein und begutachtete den Schaden. Einige obsolete Löschversuche wirkten in Anbetracht des Berges von Schutt und Asche für die Betroffenen sicherlich wie eine besonders böse Ironie. Von unserem Standpunkt aus konnten wir die Anfahrtsversuche der Feuerwehr bewundern. Sämtliche Feuerwehrwagen befuhren die kleine Seitenstrasse direkt vor unserem Haus und mussten leider feststellen, dass es nur so schien, als ob dies der direkteste Weg zum Feuer war. Unsere kleine Seitenstrasse führt zwar im groben in diese Richtung, letzendlich endet sie aber in der falschen Richtung der querverlaufenden Autobahn, die direkt vor dem Möbelmarkt entlang läuft. Also drehte jeder Feuerwehrwagen am Ende der Strasse um und fuhr die kleine Seitenstrasse wieder zurück, traf dort auf einen entgegenkommenden anderen Feuerwehrwagen und fuhr an ihm vorbei ohne ihm Bescheid zu sagen, dass dies ein vergeblicher Weg war. So kam es, dass sich ein interessanter Reigen von Feuerwehrautos vor unserem Haus bewegte, statt vor der eigentlichen Brandstätte. Da diese Seitenstrasse mit einer Vekehrsberuhgigung ausgestattet ist dauerte jeder Versuch eines Feuerwehrwagens so ca. 10min bis er uns wieder längsseits passierte. Das größere Problem kam wohl aber noch, denn das riesengroße Autobahnkreuz mit seinen unzähligen Abzweigungen und Abfahrten schien die Feuerwehrwehrleute doch vor ein schier unlösbares Problem zustellen. Um den 300m entfernten Brandort zu erreichen mussten sie die ein um andere extra acht über die Autobahn fahren. Also viele Extrakilometer, um dann endlich den Brandort zu erreichen. Tja, das alles führte wohl dazu, dass die Feuerwehr dann erst nach 40min eintraf. Man darf sich fragen, ob nicht all die wahnsinnigen Schnellstrassen und Autobahnen ein schnelles Erreichen eines bestimmten Zieles hier verhindern. Was oberflächlich gut wirkt kann manchmal eben auch behindernd sein. Manchmal wäre der direkte Weg eben besser und hätte in diesem Fall das Drama der angrenzenden Familien verhindert! Ich hoffe hier aus der Entfernung, dass niemand dabei zu Schaden gekommen ist und dass der Staat den betroffenden Personen vielleicht etwas unter die Arme greift. Immerhin ist hier ein kleines, aber ganzes Geschäftsviertel abgebrannt und es sind einige Existenzen aufgrund von Unzulänglichkeiten zerstört worden.

So genung philosphiert. Wir sind anschliessend mit dem legendären Peter diesmal auf einer etwas kürzeren Besichtigungstour gewesen. Auf Anfrage fuhr uns der nette Mann zu einem Batikgroßhandel. Dort war man asienüblich sehr erfeut über unseren Besuch und gab uns gleich zu Beginn eine Einleitung in die Batiktechniken und einen Einblick in die Meisterschaft und deren Hierachie. Mit Begeisterung folgten wir den Ausführungen der netten Dame, die in einer magischen Darbietung der Halstücherfalterei mündeten. Dies war eindeutig ein Höhepunkt, der mir in meiner Sichtweise Halstücher zu betrachten völlig neue Horizonte öffnete. Da wurde aus einem Halstuch mal eine Krawatte, ein ansehnliches Oberteil für Damen oder eine Blume. Inspiriert von all der Kunst und Technik betraten wir dann den Verkaufsraum und investierten ordentlich in ein so traditionelles Handwerksunternehmen, das heisst das ein um andere schicke Hemd wechselte den Besitzer kleidet jetzt mit stolz geschwellter Brust die adonishaften Körper des unbelievable T-Mans und des Z-Mans.

Mit vollen Tüten machten wir uns dann auf den angeblichen schönsten buddhistischen Tempel Südostasiens zu besuchen. Ob dies tatsächlich so ist kann ich mangels Kenntnisse anderer Bauwerke dieser Art nicht wirklich objektiv bewerten. Aber ich kann mit Verlaub sagen, dass dies doch ein imposantes und zugleich freundlich schönes Gebäude ist. Peter unser alltime Fahrer, der auch der buddhistischen Glaubensrichtung entspringt, führte uns zum aufwärmen in die chinesischen Tierkreiszeichen ein. Wir stellten fest, dass der T-Man eine Ratte ist! "Hab ich´s doch geahnt" könnte man unwillkürlich dabei denken, aber es kommt noch besser: ich bin ein Schwein! Und das war klar, oder ? Na ja, wir schlenderten so jeder für sich ein wenig herum und nahmen all die exotischen Eindrücke in uns auf. Wir trafen uns dann alle im Gebetsraum wieder, der prächtig verziert war. Peter führte uns zu einer Tonne mit lauter kleinen Schubfächern, die mit lauter kleinen Zahlen kenntlich gemacht waren. Oben drin ruhten einige Holzstäbchen, die Peter dann sogleich in die Hand nahm, schüttelte und mit lauten Krachen in das kleine Loch auf der Oberseite fallen liess. Erst dachte ich, was macht der da ? Das Krachen schallte durch den Raum wie ein Gewehrschuss und ich dachte alle würden jetzt hier in ihrer andächtigen Ruhe gestört, doch weit gefehlt, das interessierte hier wirklich niemanden. Also zurück zu den Holzstäbchen. Ein Holzstäbchen überragte alle anderen und Peter griff dieses. Es war dort eine Ziffer angebracht die wie, wenn man es weiss, wie selbstverständlich zu einer der Ziffern an den Schubladen passte. Diese öffnete er und entnahm ein kleines Zettelchen auf dem sozusagen eine Prognose für den weiteren zeitnahen Verlauf seines Lebens stand. Wir taten ihm nach und was auf meinem Zettel stand verrate ich Euch nicht! Wenn es zutrifft, werdet ihr es schon erfahren, hehehehe. Anschliessend schmeisst man als kleine Anerkennung für die Ermittlung des Zuküntigen einen kleinen Betrag in eine Donationbox. Gut fürs Leben gewappnet verliessen wir dann den Tempel und machten uns auf den Heimweg. In großer Hektik sind wir dann noch schnell zum Einkaufzentrum gegenüber, um einige Annehmlichkeiten für Sigrid zu besorgen, denn die ist gestern nach anstrengem Flug aus England zurückgekehrt.
Und so beschlossen wir dann den Tag mit gegenseitigen Erzählungen, was wir in den letzten Tagen alles so erlebt hatten. Mehr gibbet nich´, also schubbidu und schnippididapp bis zum nächsten mal!